Dokumentarfotografie | Tempohomes

Dokumentarfotografie | Tempohomes

Schwarzweiße Dokumentarfotografie von Tempohomes (Flüchtlingsunterkünften) unter dem Aspekt der Bildethik.

Mit den Gestaltungsmöglichkeiten der aktuellen Smartphone-Fotografie sind aktuelle Situationen geflohener Menschen aufgegriffen im Kontext von Migration und Unterbringung Geflüchteter.

Memetische Prägungen und Familiengeschichten, die länger als drei Generationen lang Integration, Miteinander, Trennendes und Verbindendes im Leben der Menschen mitbestimmen.

Es steht buchstäblich der Zaun zwischen den Geflohenen und den anderen. Ein anderer Zwischenraum formt sich aus der Unterbringung am Ortsrand in aktuell bewohnten Tempohomes, im eigentlich unbewohnten Gewerbegebiet. Dieses erlebt damit eine Transformation zum Wohngebiet und Lebensumfeld zugewanderter Identitäten, wohingegen Transformation und gesellschaftliche Integration zu einem Miteinander ebenfalls buchstäblich an den Rand gerückt ist.

Wo wer wie ist – das bestimmt sich auch aus der Perspektive. Das Wohngebiet oder der Zaun haben mindestens zwei Seiten, zwei Blickrichtungen, vom Standpunkt der Betrachtenden aus gesehen. You and me, so entsteht ein neues We.

Mein Werkbeitrag erforscht mit den Mitteln der Fotografie das private und öffentliche Menschsein, hier am Beispiel der Lebens- und Wohnsituation geflüchteter Menschen als Ausgangspunkt von Trennung und Gemeinsamkeit im öffentlichen Raum und räumlich zugeordneten Lebensraums. Ein Zaun kann trennen und verbinden, Zwischentöne dazu begleiten das Zusammen-Leben – ob mit oder ohne Security Personal vor Ort.

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Auszüge dieser Serie sind Teil des EMOP – EUROPEAN MONTH OF PHOTOGRAPHY 2025.

 

 

 

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Nachbilder nach realen Stadtbildern

 

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Die Arbeiten Maks Danneckers zeigen, „was gewesen ist“ nur, wenn man ihrer Aufforderung folgt, mehr zu verstehen, als vordergründig sichtbar ist, um es im Verstehen sichtbar zu machen. Der Blick muss arbeiten.
Der Lohn dieser Arbeit ist bereichernd. Das Bild eines Wohncontainers erzählt seine Geschichte nicht, es dient auch nicht als Dokumentation, sondern verrät uns durch seine eingefangenen Formen über das schöpferische Potential einer visuellen Konstellation. Eine politische Dimension erschließt sich erst über Umwege. Wo die Becherschule Biogastanks isoliert und serialisiert hätte, entlockt Dannecker den Formen Strukturen, Farbverteilungen und Komposition, um sie nicht willkürlich, aber neu zu arrangieren. In einer Zeit, die Messwerte gerne mit Diagrammen illustriert, zeigt Dannecker einen alternativen fotografischen Weg auf, der an andere künstlerische Traditionen wie die Op-Art anknüpft, beispielhaft in den jüngeren Arbeiten unter dem Thema der Nachverdichtung. Wo ein Stadtplan den urbanen Raum in eine zweidimensionale Kartierung überführt, faltet Maks Dannecker die sichtbare Welt ein, um sie als Farbkörper aus dem Licht neu zu materialisieren, neu zu entfalten.

— Privatdozent Dr. Dr. Grischka Petri: Zur Erweiterung der fotografischen Kategorien im Werk Maks Danneckers. Bonn, 2024.

 

 

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Abbildung links: Fotografie | Medium: Limitierte Auflage

Abbildung rechts: Nachbild nach realen Ortsrandsituation