Portrait photography | conceptual photography

Portrait photography | conceptual photography

Als gelernte, konzeptionell arbeitende Fotografin bediene ich mich mehrerer No-Gos der klassischen Portraitfotografie:

Dargestellt ist eine Studiosituation, in der die zu portraitierende Frau nicht frontal, sondern mit dem Rücken zur Kamera zugewandt ist. In dem Spiegel ist das Spiegelbild einer künstlichen Lichtquelle zu sehen, nicht aber – wie zu erwarten – das Gesicht der Frau.

Anstelle einer Beleuchtung, die aus dem Blick der Fotografin funktionieren sollte, sieht man hier eine Mischlichtsituation mit starkem Seitenlicht (Available Light + Kunstlicht) im Raum, die einen nicht von der Kamera aus sichtbaren Bereich der Portraitierten beleuchtet. Die künstliche Lichtquelle ist bereits eingeschaltet, aber nicht für einen Einsatz zur frontalen Portraitierung ausgerichtet, demnach falsch platziert – Kabel und Stativ sichtbar.

Sonnenlicht durchflutet den Raum von der Seite und entwickelt eine Dynamik von Licht und Schatten, die aber kein Zentrum zeigt. Der Raum wirkt besser ausgeleuchtet, als die Portraitierte (z.B. keine Zeichnung in den Tiefen – der Stiefel und des Deckhaars).

Eine visuelle Unwucht im Bildaufbau folgt aus einem Missverhältnis der sichtbaren Bodenfläche gegenüber den Gegenständen im Studio und nicht zuletzt der Portraitierten selbst – “zu viel Boden, zu wenig Luft”.

Ob die Körperhaltung der Portraitierten durch die Nutzung einer Smartphone App in den Händen zur Belichtung der Fotografie determiniert wird, bleibt offen.

 

 

PROFIL: Photography, design and visual art.

Member: NEUE GRUPPE, Haus der Kunst, München. 2019.
Continuing education: CURATING, Universität der Künste Berlin | Certificate: 2018.
Educated photographer: Johannes-Gutenberg Schule Stuttgart.
Languages: German, Hebrew, English (UK).
Born in 1976.
Homebase: Southern Germany.